Der schönste Strand Ecuadors und wie Ecuador unabhängig wurde
anlässlich des Día de los Difuntos und dem Unabhängigkeitstag von Cuenca gab es Anfang November 3 Feiertage. Die anderen beiden Wochentage konnte ich mir freinehmen und hatte daher eine Woche Ferien. Diese nutze ich, um etwas mehr von Ecuador zu sehen.
Geplant waren drei Orte, Montañita, Cuenca und Macas. Letzteren konnte ich leider nicht sehen, aber dazu später mehr.
Am Freitag vor einer Woche fuhr ich mit ein paar Freiwilligen aus Riobamba und zwei Ecuadorianern nach Montañita. Montañita ist ein kleines Dorf direkt am Strand, ca. auf der Höhe von Ambato (damit ist die geografische Lage gemeint, nicht die Höhenlage). Es ist bekannt als für seine Partys und schlaflosen Nächte, Cocktailtstände und Bars gibt es im Überfluss. Tagsüber wirkt das Dorf eher ruhig und gemütlich, statt Cocktailständen gibt es Kunsthandwerk und Schmuck, am Strand nutzen einige Surfer die Wellen.
Auch wir nutzten die Wellen, allerdings ohne Surfbrett. Im Gegensatz zum
Wetter war das Wasser nämlich recht warm, sodass wir auch ein paar Mal
baden gehen konnten. Durch die dicke Wolkendecke, die auch nach drei
Tagen noch aussah wie am ersten Tag, kam die Sonne leider kein einziges Mal
durch. Wir nutzen die Zeit trotzdem und machten einen Tagesausflug nach
Los Frailes - einen der schönsten Strände Ecuadors - mit dem Bus 1 1/2
Stunden nördlich von Montañita. Der Strand befand sich innerhalb des
Nationalparkes Machalilla, durch den wir erst eine Stunde wanderten, bevor wir
den Strand erreichten. Zwischendurch gab es wunderschöne
Aussichtspunkte
Im Nationalpark gab es einen sogenannten Trockenwald und tatsächlich
wirkten die Sträucher, Bäume und Büsche sehr trocken und hatten eine
weißliche Farbe, was das ganze ein wenig märchenhaft erscheinen lies.
Der Höhepunkt war definitiv der Strand. Es gab drei verschiedene Strandabschnitte, einer schöner als der andere. Wir sahen unzählige Krebse, riesige Fischschwärme, Eidechsen, Vogelschwärme und einen toten Kugelfisch.
Der Höhepunkt war definitiv der Strand. Es gab drei verschiedene Strandabschnitte, einer schöner als der andere. Wir sahen unzählige Krebse, riesige Fischschwärme, Eidechsen, Vogelschwärme und einen toten Kugelfisch.
Nachdem Esther und ich kläglich am Bau einer Sandburg gescheitert waren,
gingen wir im klaren Wasser des Pazifiks baden.
Montanita |
Im Nationalpark |
Im Nationalpark |
Esther und ich am Aussichtspunkt |
Los Frailes |
Am Dienstag Morgen fuhren Esther und ich nach Cuenca, wo Esther ihren Freiwilligendienst macht. Dort sollten die kommenden Tage viele Veranstaltungen stattfinden, da die Unabhängigkeit Cuencas von der spanischen Kolonialherrschaft gefeiert wurde. Cuenca befindet sich in der Sierra, ca. 7 Std. (Bus) südlich von Ambato und gilt aufgrund der vielen noch erhaltenen kolonialen Gebäude als eine der schönsten Städte Ecuadors. Daher ist die Stadt auch sehr touristisch und man fällt als Ausländer kaum auf.
Von der Stadt habe ich im Endeffekt leider nicht viel gesehen, da ich krank wurde und früher als geplant zurück nach Ambato fahren musste.
Kathedrale von Cuenca |
Kathedrale von Cuenca |
Unabhängikeitstag von Cuenca - Flaggen aus Blumen |
Theresa und ich am Aussichtspunkt "Turi" |
Cuenca |
Am Samstag den 12. November fand vor unserem Haus eine Straßenparade statt. Gemeinsam mit den ganzen Familienmitgliedern, die in unserem Haus wohnen, setzen wir uns um halb 9 Uhr morgens an die Straße. Um 9 Uhr begannen die Paraden. Zuerst kamen alle wichtigen Personen Ambatos, wie z.B. Politiker oder der Bürgermeister. Es folgten Schüler aller Colegios von Ambato, die jeweils Musik spielten und tänzerische Choreographien vorführten. Das spannende waren eigentlich die unterschiedlichen Kostüme (wobei die Schuhe recht hoch und die Röcke der Mädchen meiner Meinung nach etwas zu knapp waren), denn die Musik und die Choreographien waren sehr ähnlich. Zwischen den Schulklassen wurden Schilder getragen, die Bilder und Fotos der Geschichte Ambatos zeigten. Die ganze Parade dauerte mehr als drei Stunden. Durch den klaren Himmel war es brutal heiß und ich wundere mich immernoch, wie die Schüler das aushalten konnten.
Zu Beginn kam ein Zug von Personen, die die Flagge Ecuadors, der Provinz Tungurahua und der Unidad Educativa trugen. Das ganze wirkte auf mich etwas patriotisch, gleichzeitig aber beeindruckend, da die Schüler die Instrumente aus meinen Augen sehr gut beherrschten und die Tanzchoreographien perfekt synchron verliefen.
Flaggen Ecuadors |
Straßenparaden |
Am Nachmittag besuchte ich mit einer anderen Freiwilligen eine weitere Veranstaltung, von der wir vorher nicht wussten, was uns erwarten würde. Als sich herausstellte, dass es sich um einen Stierkampf handelte, verließen wir nach ein paar Minuten das Gelände, da wir so etwas ungern unterstützen wollten.
Den ganze November über werden Veranstaltungen, wie Kunstaustellungen, Tänze, Theater, uvm. stattfinden.
Nun zum geschichtlichen Hintergrund. Ecuador war schon im 16. Jahrhundert unter spanischer Kolonialherrschaft. Erste Freiheitsbewegungen führten im Jahre 1809 zu einem gescheiterten Unabhängigkeitsversuch. Erst einige Jahre später, am 9. Oktober 1820 erlangte Guayaquil als erste Stadt die Unabhängigkeit. Darauf folgten am 3. November Cuenca und am 12. November 1820 Ambato. Die Unabhänigkeitsbewegung endete mit der Unabhängigkeit Quitos am 24. Mai 1822, im Zuge dessen ganz Ecuador als von Spanien unabhängig erklärt wurde.
Der 12. November ist nun ein regionaler Feiertag und auch der Paque 12 de Noviembre dient der Erinnerung/dem Gedenken an diesen historischen Tag. Zu Ehren denen, die dafür kämpften, sind die Namen der Märtyrer in Denkmälern niedergeschrieben.
Seit letzter Woche ist nun eine weitere deutsche Freiwillige, Isa, bei
uns in der Schule. Sie hatte ihren Freiwilligendienst in einer Schule in
Quito begonnen, dann jedoch gewechselt, da es einige Probleme gegeben
hatte.
Kommendes Wochenende findet in Quito ein Weltwärtstreffen statt, wo sich alle Freiwilligen mit Weltwärtsförderung treffen werden. Darauf bin ich schon sehr gespannt!
Liebe Grüße aus Ecuador!