Von der Sierra ans Meer und in den Regenwald

Liebe Leserinnen und Leser,
 
Schon wieder sind einige Wochen vergangen...
Mitte Oktober gab es anlässlich des "Día de la interculturalidad y plurinacionalidad" in der Schule eine kleine Versammlung. Nachdem einige Kinder in Kostümen die verschiedenen Ethnien Ecuadors vorgestellt hatten, wurde die Nationalhymne und die Hymne der Provinz Tungurahua gesungen. 
Mittlerweile hat in der Schule auch die Reittherapie begonnen, wo ich allerdings nur zuschauen kann. Ab und zu kommt in die Schule ein Zumba-/Rumbatanzlehrer. Er tanzt den Schülern etwas vor, was sie dann nachtanzen.
Seit zwei Wochen ist mein Stundenplan etwas anders. Es kommen mehr Klassen zu mir, sodass ich in der Woche 23 verschiedene Klassen je 40-80 Minuten bei mir habe, manche von ihnen kommen zweimal die Woche. Die letzten Wochen arbeitete ich mit den Schülern viel in der Küche, wir machten zum Beispiel Sandwiches (was komplizierter war, als ich erwartet hatte) und diese Woche machen wir "Colada Morada und Guaguas de pan". Colada Morada ist ein Getränk, das anlässlich des "Día de los Difuntos" (Allerheiligen) aus schwarzem Maismehl und vielen verschiedenen Früchten und Gewürzen zubereitet wird. Dazu werden Guaguas de pan gegessen, ein Gebäck in Form eines Männchens oder Babys. An diesem Feiertag (2. November) gehen viele Familien auf den Friedhof, um an die Verstorbenen zu erinnern und sie zu ehren. 
Dass nun Sommer in Ecuador ist, merkt man an der prallen Sonne. Morgens ist es zwar noch frisch, am Mittag hält man es in der Sonne kaum aus. Nachmittags kühlt es dann ab, und nachts regnet es auch öfter als im Winter. Wie die Ecuadoriander so gern sagen: "Hier gibt es die vier Jahreszeiten an einem Tag".
Die letzten Wochen reiste ich von der Sierra in die Costa und in den Oriente.
Ursprünglich wollte ich mit Kira das Wochenende in Quito verbringen, Freunde nahmen uns dann spontan mit ans Meer nach Esmeraldas. Das Klima war total angenehm, sodass wir den ganzen Tag am Strand verbringen konnten.




Am folgenden Wochenende unternahm ich mit ein paar Freiwilligen eine Radtour von Baños nach Puyo (60 km). Da Puyo rund 1000 Meter tiefer gelegen ist als Baños, stellten wir uns auf eine Bergabtour ein, was sich jedoch als Irrtum herausstellte. Als uns nach 30 km ein heftiger Regenschauer überraschte, fuhren einige von uns den Rest der Strecke per Anhalter bis nach Puyo.
Am nächsten Tag fuhren wir in ein Dorf nahe Puyo, wo es einen klaren Fluss gab, in dem wir baden konnten. Auch im Oriente ist das Klima viel wärmer und schwüler als in der Sierra und es regnet meist einige Male am Tag.



Mit einigen Freiwilligen aus Ambato besuche ich seit paar Wochen einen Salsa&Bachatakurs, was super viel Spaß macht!

Liebe Grüße aus Ecuador!