Erste Eindrücke der Einsatzstelle und Ausflug nach Riobamba

Liebe Leserinnen und Leser,

Nach einer Woche Aufenthalt in Ecuador stellte mich meine Mentorin Sonia in der Einsatzstelle vor. Wir sprachen mit der Direktorin der Schule, die über das Jahr auch meine Anprechspartnerin sein wird. Neben einigen organisatorischen Dingen erfuhr ich, dass ich ab der zweiten Woche zwei Monate lang in einem Haus arbeiten werde, wo die Kinder alltägliches wie kochen, Tisch decken, abwaschen, putzen, Bett beziehen, etc. lernen. Da dorthin immer verschiedene Klassen mit unterschiedlichen Lehrern kommen, werde ich somit viele Schüler und Lehrer kennenlernen. Während dieser Zeit werde ich mich auch orientieren können, mit wem ich nach den zwei Monaten zusammenarbeiten möchte. Mir wurde die Schule gezeigt und einige Lehrer, die schon da waren, hießen mich herzlich willkommen.
Die Arbeit begann vergangenen Montag. Da es der erste Schultag war, fanden nur Versammlungen statt, auf welchen unter anderem die Lehrer und wir, die Freiwilligen vorgestellt wurden, aber auch z.B. Regeln vorgelesen wurden. Die nächsten drei Tage durfte ich in den Unterricht einer Abschlussklasse mitreinschauen. Die Klasse bestand aus ca. 12 Schülern, fast ausschließlich Jungs, die alle ungefähr in meinem Alter waren. Die Behinderung der Schüler war aus meiner Sicht sehr schwach ausgeprägt, denn sie wirkten sehr fit. Teilweise erinnerte mich der Unterricht an meine eigene Schulzeit, da die Jungs ziemlich albern waren und gerne ein bisschen Quatsch gemacht haben, was die Lehrerin zum Glück immer mit Humor nahm. Wir bastelten, putzen und arbeiteten im Garten.
Neben mir gibt es noch eine weitere deutsche Freiwillige (Kira) in der Schule, die mit einer anderen Organisation ausgereist ist. Wir verstehen uns zum Glück sehr gut, sodass wir gleich ein Treffen organisierten, zu dem auch ihre und meine Mitfreiwilligen kamen. Nun sind wir also zu zehnt in Ambato.
 
Wir zehn Freiwilligen aus Riobamba und Ambato mit einem Ecuadorianer
Vergangenes Wochenende fuhren Franzi, Julius, David und ich nach Riobamba. Dort wohnen sechs weitere Freiwillige von unserer Organisation, die wir gerne besuchen wollten. Riobamba ist eine etwas kleinere Stadt als Ambato und liegt südlich von Ambato auf 2800 m Höhe.  Dass die Stadt höher liegt als Ambato, merkte man allein an der noch intensiveren Sonneneinstrahlung.
Riobamba ist ziemlich flach, im Gegensatz dazu ist Ambato sehr hügelig. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick auf den Vulkan Chimborazo, nachdem auch die Provinz benannt ist . 
Mit dem Bus fuhren wir nur 1 1/2 Stunden, und zahlten keine 2$. Wir durften in der Gastfamilie von zwei Freiwilligen übernachten, die uns auch noch reichlich bekochte. Am Samstag schlenderten wir ein bisschen durch die Stadt, jedoch habe ich das Gefühl, noch nicht alles gesehen zu haben. Trotzdem machte Riobamba einen schönen Eindruck. Wir trafen uns mit zwei Ecuadorianischen Freunden der Freiwilligen und verbrachten zusammen mit Ihnen den Abend. 

Riobamba mit Blick auf den Vulkan Chimborazo (Bild von Dana https://danaenecuador.wordpress.com/)
Im Zentrum von Riobamba

Dana und ich auf einen traditionellen Markt in Riobamba
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus zu einer Lagune, die etwas außerhalb von Riobamba lag. Das Wetter war ideal, und die Landschaft perfekt um sich ein bisschen auszuruhen. An diesem Nachmittag probierten die anderen zum ersten Mal die ecuadorianische Spezialität "Cui" (Meerschweinchen). Wie es geschmeckt hat, kann ich nicht beurteilen. Aus meinen Vegetarieraugen sah es jedoch nicht sehr appetitlich aus. Wir drei Vegetarier waren froh über die Empanadas (mit Käse gefüllten Teigtaschen), die dort ebenfalls verkauft wurden.  




Lagune
Ein Sonnenbad in den weichen Wiesen neben der Lagune
Lagune
Zwei Ecuadorianerinnen am Empanadas machen

Am späten Nachmittag mussten wir uns dann wieder verabschieden. Da wir jedoch morgen gemeinsam nach Quito fahren, konnten wir uns schon auf ein Wiedersehen freuen!